Huftherapie  Gert Niemann

Zu den häufigsten Hufkrankheiten bei unseren Pferden gehören

 

              - die Hufrehe

              - der Hufabszess

              - die Strahlfäule

              - die Hufrollenerkrankung

 

Hier möchte ich kurz auf die einzelnen Krankheiten eingehen. Ich erläutere kurz die Ursache der Krankheiten und wie ich als Hufbearbeiter Einfluss auf die einzelnen Krankheiten habe.

 

Die Hufrehe

Hufrehe tritt leider sehr häufig auf. Man kann sie als eine Zivilisationskrankheit der Pferde nennen. Es gibt verschiedene Auslöser für eine Hufrehe. Der häufigste Grund ist die Futterrehe. Es gibt dann noch die Rehe auf Grund von Belastung (Belastungsrehe), die Vergiftungsrehe, die Medikamentenrehe und die Nachgeburtsrehe.

Die Hufrehe ist einfach gesagt eine nicht eitrige Entzündung der Huflederhaut. Die Entzündung löst innerhalb der Hornkapsel eine Schwellung aus. Durch die Hornkapsel wird jedoch eine Ausbreitung  der Schwellung nach außen verhindert. Diese Schwellung  zerstört das Gewebe, welches die Hornkapsel und das Hufbein miteinander verbindet. Es kann sich das Hufbein innerhalb des Hufes dadurch drehen und im schlimmsten Falle absenken. In schweren Fällen kann es zum Ausschuhen, also das komplette Ablösen der Hornkapsel kommen.

Symptome für eine Hufrehe sind erhöhte Puls- und Atemfrequenzen, leichtes Fieber, Unruhe, Schweißausbrüche. Beim Führen kommt es zu einer Lahmheit und zu einem Wendeschmerz. Das Pferd möchte nicht mehr auf den Beinen sein. Zudem nimmt das Pferd im Stand die Hinterhand tief unter den Bauch und die Vorderbeine sind weit nach vorne weg gestreckt.

Sollten diese Symptome erkennbar sein muss unbeding der Tierarzt benachrichtig werden. Jegliches Futter ist dem Pferd zu entziehen. Meiner Meinung ist der Aderlass eine sehr erfolgsversprechende Erstbehandlung bei einer akuten Hufrehe. 

 

Der Hufabszess

Bei einem Hufabszess spricht man von einer eitrigen Entzündung der Huflederhaut. Durch eine Eiteransammlung zwischen der Huflederhaut und dem Hufhorn entsteht ein Druck, durch den eine schmerzbildende Lahmheit auftritt. Die Lahmheit tritt meist plötzlich auf. Hier muss durch den Tierarzt die Eiteransammlung geortet und der Huf an dieser Stelle aufgeschnitten werden. Danach wird ein Verband angelegt. Die meisten Tierärzte raten nach dem Verband zu einem Beschlag mit einer Bodenplatte.

Ich jedoch rate auch hier zu einem Krankenschuh. Bei einem Beschlag mit Bodenplatte werden Schmutz und Keime mit eingeschlossen. Es kommt keine Luft an die Wunde. Somit ist kein Abtrocknen möglich und die Heilung kann wesentlich langsamer verlaufen. Bei einem Krankenschuh kann ich jederzeit die Wunde reinigen und desinfizieren. Ein Abtrocknen der Wunde ist möglich.

 

Die Strahlfäule

Die Strahlfäule wird durch Bakterien ausgelöst. Durch nasse, schlecht gemistete Boxen gelangen die Bakterien in den Huf. Diese Bakterien fühlen sich in dunkler und feuchter Umgebung wohl. Sie greifen das Horn an und zersetzen dieses. Bei einer leichten Strahlfäule erkennt man nur schwarze, schmierige Stellen die unangenehm riechen. Bei einer schweren Strahlfäule kann es durchaus zu einer extremen Lahmheit kommen. Zudem werden die Lederhäute angegriffen und beschädigt. Diese faulen Stellen und Taschen, in denen sich die Bakterien befinden, müssen weggeschnitten werden und zudem muss mit einem Desinfektionsmittel gearbeitet werden.

 

Die Hufrollenerkrankung

Bei der Hufrollenerkrankung handelt es sich um eine Schädigung des Strahlbeines bzw. des Schleimbeutels am Strahlbein. Erkennbar ist eine Hufrollenerkrankung an einem kurzen und flachen Gang in Verbindung mit einem starken Wendeschmerz. Im Stand zeigt ein Pferd eine bestimmte Haltung. Die Vorderhufe werden entlastet indem diese wechselweise nach vorne gestellt werden. Die meisten Hufrollenerkrankungen werden durch eine falsche Hufbearbeitung ausgelöst, durch Stellungsfehler der Gliedmaßen und durch Nichtbeachtung von Eigenarten verschiedener Rassen. Es können jedoch auch Haltungsfehler und Ernährungsmangel zu dieser Krankheit führen.

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